So funktionieren Power Apps

Jun 23, 2023

So funktionieren Power Apps

Jun 23, 2023

Apps erstellen ohne Programmierkenntnisse

Vielleicht hatten Sie schon eine Idee für eine App, aber letzlich fehlte es Ihnen an Programmierkenntnissen?

Microsoft Power Apps versetzt Sie in die Lage, beeindruckende eigene Apps zu erstellen. Die Idee dahinter ist, dass genau jene Angestellten, die später im Unternehmen auch mit den Apps arbeiten sollen, diese selbst entwickeln. Microsoft Power Apps bietet Ihnen einen Baukasten, mit dem eine komplette Anwendung per Drag & Drop erstellt wird.

Einfach zur App – mit Haken

Auch wenn sich das jetzt sehr einfach anhört –  das eine oder andere Vorwissen, ist doch nötig, bevor die erste App veröffentlich ist.

Zunächst gibt es zwei Arten von Anwendungen, die man mit Microsoft Power Apps erstellen kann: Canvas-Apps und Model-driven Apps. 

Canvas Apps – Design first

Der Begriff Canvas stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Leinwand. Weil Benutzer beim Öffnen der Anwendung einen Hintergrund sehen, der ein wenig an eine leere PowerPoint-Folie erinnert, auf die man dann verschiedene Elemente platziert.  

Wie bereits erwähnt, kann man bei Canvas-Apps einfach seine benötigten Elemente auf der Leinwand positionieren – ganz einfach per Drag & Drop. Um aber eine vollfunktionsfähige App zu bauen, ist es definitiv hilfreich, wenn man sich mit Excel-Befehlen auskennt. Grundsätzliche Erfahrungen im Design von Web- bzw. Anwendungsoberflächen können ebenfalls nicht schaden. 

Bei Canvas-Apps haben Benutzer*innen die volle Kontrolle über sämtliche Eigenschaften und Verhaltensweisen der verwendeten Komponenten – bspw. deren Aussehen (Größe, Farbe, Beschriftung, etc.) oder ob diese z.B. immer oder nur unter bestimmten Bedingungen sichtbar sind. 

Die hauptsächliche Verwendung von Canvas–Apps ist der Einsatz auf mobilen Geräten. Aus diesem Grund existieren hier zwei Layout-Optionen: Porträt und Landschaft. Dies trägt dem Gedanken Rechnung, dass man die Inhalte einer App wahlweise im Hoch- oder Querformat auf seinem mobilen Gerät betrachten möchte. 

Neben dem Layout stellt sich dann auch die Frage, woher denn meine Daten für meine App kommen und wie ich diese integriere? In diesem Zusammenhang bietet Microsoft Power Apps über 200 Konnektoren. Eine aktuelle Aufstellung findet sich unter diesem Link: Power Apps Konnektoren. In der Liste finden sich u.a. Konnektoren für Microsoft 365 oder Dynamics 365.  

Canvas-Apps eignen sich vor allem für einfache Anwendungsfälle wie  

  • Ticketing und Helpdesks 
  • Datenerfassung 
  • Anträge und deren Genehmigung  
  • Prüflisten 

In diesem Zusammengang gibt es bereits eine Fülle an Templates, um den Einstieg zu erleichtern. 

Power Apps Templates Übersicht

Model Driven Apps – Mehrwert durch Daten

Model-driven Apps verfolgen einen anderen Ansatz als Canvas-Apps, bei denen das Design der App im Vordergrund steht. Model-driven Apps fokussieren das zu Grunde liegende Datenmodell. Das Datenmodell kann bspw. schon in Dynamics 365 oder Dataverse vorliegen oder aber neu definiert werden. 

Daraus resultierend orientieren sich die Anwendungen eher an den erfassten Daten als am Benutzer. Durch den Fokus auf die Daten limitiert sich das Design des Layouts und die Funktionalität der Apps, indem basierend auf den Daten ein potentielles Layout und entsprechende Funktionen für die jeweilige Maske vorgegeben werden. Dieses kann dann bei Bedarf noch angepasst werden. Man beginnt aber nicht auf einer leeren Leinwand und hat nicht die Flexibilität wie bei der Canvas-App.  

Das Motto bei Model-driven Apps lautet: Data first – was bedeutet: die App passt sich an die Daten an nicht andersherum. 

Folgend ein Beispiel für das Erzeugen einer Model-driven App auf Basis von Dataverse: 

Power App Model driven Screenshot
Power Apps Model driven

Man erkennt an diesem Beispiel schnell, dass es sich hier um ein recht starres Design handelt, bei dem alle Elemente der Oberfläche vorgefertigt sind und diese auf Basis der zu Grunde liegenden Daten ausgewählt wurden. Im Unterschied zu „Out oft he box“-Lösungen können diese Apps aber noch für die jeweiligen Zwecke angepasst und erweitert werden. 

Wie zuvor die Canvas-Apps, haben auch Model-driven Apps Ihre Daseinsberechtigung. Sie eignen sich hervorragend, um vorhandene Geschäftsprozesse abzubilden und Geschäftslogiken zu realisieren. Anwendungsfälle können hierbei bspw. sein: 

  • Opportunity-Management
  • Kundenservice Management 
  • Event Management

    Die Wahl ist keine Qual

    Die Wahl zwischen Canvas- und Model-driven App muss keine Entweder-oder-Entscheidung sein. So können bspw. Canvas-Apps auch in Model-driven Apps eingebettet werden. Sie stellen somit das Backend für Letztere dar. Diese Kombination wird auch als Embedded-App bezeichnet. 

    Ansonsten basiert die Entscheidung, ob man eine Canvas-App oder eher eine Model-driven App aufsetzt, auf den individuellen Anforderungen und Prozessstrukturen. 

    Canvas-Apps ermöglichen mehr Flexibilität und Nutzersteuerung für simple, zielgerichtete Anwendungen. Model-driven Apps sind zwar optisch nicht ganz so schön, stellen aber wiederum einen eindeutig definierten Geschäftsprozess dar, dem die Nutzer folgen müssen. 

    Daniel Schilling Konica Minolta

    Daniel Schilling

    Customer Success Manager für Business Software bei der Konica Minolta Business Solutions Deutschland GmbH Seit über 20 Jahren im Microsoft Kosmos tätig Themenschwerpunkten u.a. Dynamics 365 BC und CRM sowie die Power Platform
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